Themen: Bundesverwaltung, Öffentliche Beschaffung, Presse


MEDIENMITTEILUNG PARLAMENTARISCHE GRUPPE DIGITALE NACHHALTIGKEIT

Bern, 21. September 2012 – Neben Verbesserungen am Beschaffungswesen fordert die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit mehr Informatik-Kompetenz in der Bundesverwaltung, damit IT-Projekte nicht mehr von externen Interessen fremdgesteuert werden.

Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit beschäftigt sich bereits seit ihrer Gründung intensiv mit Informatik-Beschaffungen. Mit zahlreichen Vorstössen äusserten sich verschiedene Parlamentarierinnen und Parlamentarier seit 2009 kritisch zu freihändigen Beschaffungen. Als konstruktiven Beitrag hat denn auch der geschäftsleitende Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open vor 10 Tagen die erste Fachkonferenz zu IT-Beschaffungen durchgeführt an der zahlreiche Verbesserungen des Beschaffungswesen bei Informatik-Projekten diskutiert wurden. Ausserdem führte die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit am 12. September 2012 ihr Dinner zum Thema IT-Beschaffungen durch um die Politik über die aktuellen Herausforderungen im Beschaffungswesen zu informieren und Lösungsansätze zu entwickeln.

Ausgelöst durch die Misswirtschaft und den Abbruch des IT-Projekts INSIEME fordert die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit folgende Massnahmen:

  • Die Informatik-Kompetenz bei IT-Projekten in der Bundesverwaltung muss gestärkt werden. Die zeitweise über 30 involvierten Firmen und über 200 externen Mitarbeitenden bei INSIEME zeigen, dass die Bundesverwaltung mit aktuellen Strukturen nicht im Stande ist derartig komplexe Informatikprojekte zu leiten. Künftig sollen deshalb grosse Informatik-Projekte nicht mehr von Fachpersonen der jeweiligen Departementen geführt werden, sondern durch professionelle und unabhängige IT-Projektleiter aus Informatik-Organisationen wie dem Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) oder dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT).
  • Das Controlling von IT-Projekten muss verbessert werden, sodass Probleme bei laufenden Projekten frühzeitig aufgedeckt und gelöst werden können. Externe Firmen müssen dabei von kompetenten IT-Führungspersonen der Bundesverwaltung gesteuert werden, sodass die Interessen der Auftraggeber und letztlich der Steuerzahler gewahrt sind.
  • Das Beschaffungswesen bei IT-Projekten soll den branchenüblichen Anforderungen gerecht werden. Dazu sollen vermehrt neue Verfahren wie der wettbewerbliche Dialog eingesetzt werden, damit die unterschiedlichen Ansätze der Anbieter beurteilt werden können. Auch sollen wo sinnvoll agile Entwicklungsmethoden entgegen dem Wasserfall-Vorgehen vorgezogen werden.
  • Es sollen Lektionen aus INSIEME gezogen werden, was bei künftigen Informatik-Projekten der Bundesverwaltung verbessert werden muss. Ob dies mittels Parlamentarische Untersuchungskommission oder über die bestehenden Organe Geschäftsprüfungskommission und Finanzkontrolle erfolgt, äussert sich die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit nicht.

Kontakt Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit

Nationalrätin Edith Graf-Litscher, Co-Präsidentin
edith.graf-litscher@parl.ch, +41 79 347 08 93

Nationalrat Christian Wasserfallen, Co-Präsident
christian@cewe.ch, +41 78 648 39 71

Dr. Matthias Stürmer, Geschäftsführer
matthias.stuermer@ch-open.ch, +41 76 368 81 65

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