Themen: Bundesverwaltung, Business, Europa, Events, Open Government Data, Presse


14.12.2011 – Neue Working Group „Office Interoperability“ der OSB Alliance koordiniert Umsetzung.

Als Ergebnis eines Workshops im Oktober 2011 veröffentlichen IT-Verantwortliche aus Behörden in Deutschland und der Schweiz eine detaillierte Spezifikation, wie sie die Unterstützung von OOXML in LibreOffice beziehungsweise OpenOffice.org verbessern lassen wollen. Interessierte Open Source Dienstleister können bis 31. Januar 2012 ihre Angebote bei der Working Group „Office Interoperability“ der Open Source Business Alliance einreichen. Zudem werden weitere Geldgeber für die Umsetzungsarbeiten gesucht.  

In einer einmaligen Initiative haben IT-Verantwortliche der Städte München, Freiburg im Breisgau und Jena, des schweizer Kantons Waadt, des Schweizerischen Bundesgerichts und der Schweizer Informatikstrategie Bund gemeinsam eine Spezifikation erarbeitet. Ziel ist es die Dokumente im Microsoft-Format OOXML besser in LibreOffice beziehungsweise OpenOffice.org anzeigen und weiterverarbeiten lassen wollen. Die Behördenvertreter hatten am 10. und 11. Oktober 2011 in Zürich im Rahmen eines Workshops das Projekt „Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen“ gestartet. Zur Koordination der Umsetzungsarbeiten wurde innerhalb der Open Source Business Alliance eigens die Working Group „Office Interoperability“ gegründet. Weitere Interessenten für diese Working Group können sich bis 19. Dezember 2011 bei der OSB Alliance in Verbindung setzen, um den Sprecher und dessen Stellvertreter final zu wählen.

Die geplanten Verbesserungen betreffen vorwiegend Korrekturen und Erweiterungen des OOXML-Filters der aktuellen Version von LibreOffice und OpenOffice. Die zu entwickelnden Verbesserungen sollen wiederum als Open Source Software in alle quelloffenen Office-Produkte zurückfließen können. Daher wurde als Lizenz die Apache License v2.0 gewählt. Zur verbesserten OOXML-Unterstützung hat die OSB Alliance Working Group folgende fünf Arbeitspakete definiert: Formatierung von Rahmen und Bildern in .docx, Formatierung von Tabellen in .docx, Formatierung von Aufzählungen in .docx, Formatierung von Kommentaren in .docx und .xlsx, Einbettung von Schriften in OOXML und ODF. Anhand von Testdokumenten wird die Erfüllung der Vorgaben geprüft.

Aufgerufen sind nun einerseits Open Source Dienstleister die bereit sind, die vorgegebenen Anforderungen im Rahmen eines regulären Software-Entwicklungsprojekts umzusetzen. Angebote basierend auf der öffentlich zugänglichen Ausschreibung können bis 31. Januar 2012 bei der Working Group „Office Interoperability“ der OSB Alliance eingereicht werden. Auf Grund der eingegangen Angebote wird danach die Finanzierung festgelegt.

Die Mitglieder der OSB Alliance Working Group haben sich verpflichtet, einen Beitrag an den Entwicklungskosten zu leisten. Um alle Umsetzungsarbeiten vollständig zu decken, werden weitere Geldgeber gesucht, die mithelfen, das Projekt „Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen“ zu finanzieren.

 

Statements von Mitgliedern der Working Group „Office Interoperability“

Lothar Becker, Mitglied im erweiterten Vorstand des FroDeV und Vertreter in der OSB Alliance Working Group Interoperability: „Wir wollen als FrODeV mit unserem Know-how und durch die Mitarbeit in der Working Group Office Interoperability der OSB Alliance den Zugang zu freien Office Suiten fördern und über den Informationsaustausch einen Mehrwert für beide Vereinsmitglieder erreichen.“

Thorsten Behrens, LibreOffice Entwickler bei SUSE: „LibreOffice kann mit dieser Initiative die Lösung für alle werden, die eine vollwertige, kompatible und standard-konforme Office-Suite nutzen möchten.“

Nico Gulden, Product Manager, Univention GmbH: „Being a corporate user of OpenOffice.org ourself and providing an increasing number of Open- / LibreOffice users with open source infrastructure software, we are very excited about the fact, that this initiative finally is going to resolve the major issues in interoperability of office software from different vendors.“

Die Spezifikation ist unter www.osb-alliance.com öffentlich zugänglich: http://www.osb-alliance.com/index.php/de/themen-der-lisog/working-groups

Zur Mitfinanzierung des Projekts und bei weiteren Fragen dazu kann der designierte Sprecher der Working Group „Office Interoperability“ der OSB Alliance, Dr. Matthias Stürmer, kontaktiert werden. (matthias.stuermer@ch.ey.com ; Telefon +41 58 289 61 97)

 

Weitere Informationen zum Projekt sind hier verfügbar:

Öffentliche Institutionen fördern gemeinsam bessere Unterstützung von OOXML in LibreOffice/OpenOffice.org (15.08.2011): http://www.ch-open.ch/events/archiv/2011/libreofficeooo-workshop/
User initiative for improving OOXML integration in LibreOffice/OpenOffice.org (14.10.2011): http://www.slideshare.net/nice/user-initiative-for-improving-ooxml-integration-in-libreofficeopenofficeorg
Bessere OOXML-Unterstützung in Open|LibreOffice (14.12.2o11): http://www.heise.de/open/meldung/Bessere-Unterstuetzung-fuer-OOXML-in-LibreOffice-1959937.html
European IT authorities want better OOXML in Libre/OpenOffice (14.12.2011): http://www.h-online.com/open/news/item/European-IT-authorities-want-better-OOXML-in-Libre-OpenOffice-1395595.html

 

Der vollständige Artikel aus „OSB Alliance“ ist unter folgendem Link verfügbar:

Deutsch: http://www.osb-alliance.com/index.php/de/home/5-lisog/619-behoerden-veroeffentlichen-spezifikation-fuer-bessere-unterstuetzung-von-ooxml-in-libreofficeopenofficeorg-neue-working-group-office-interoperability-der-osb-alliance-koordiniert-umsetzung
Englisch: http://www.osb-alliance.com/index.php/de/home/5-lisog/622-authorities-publish-specification-for-better-support-of-ooxml-in-libreofficeopenofficeorg-new-qoffice-interoperabilityq-working-group-within-osb-alliance-to-coordinate-implementation

 

Medienreaktionen

Kommentar erfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert