Themen: Bundesverwaltung, GEVER, Microsoft, Öffentliche Beschaffung, Vorstoss


Edith Graf-Litscher, Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit, hat wie im November 2011 angekündigt in der vergangenen Session einen Vorstoss zur Neubeschaffung von Gever eingereicht. Insgesamt hat die Parlamentarische Gruppe seit ihrer Gründung im 2009 nun 27 Vorstösse an den Bundesrat eingereicht.

Hier die aktuelle Interpellation zur Gever-Neubeschaffung:

Gever-Neubeschaffung nach Abbruch von Gever Office

Nr. 27 – 22.12.2011 – Interpellation 11.4121 – Edith Graf-Litscher
Status: Im Plenum noch nicht behandelt

Eingereichter Text

Mitte November 2011 wurde bekannt, dass das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) beschlossen hat, die Weiterentwicklung der Software-Lösung Gever Office für die elektronische Geschäftsverwaltung (Gever) abzubrechen. Es würde sich wirtschaftlich nicht lohnen, die auf Microsoft SharePoint basierende Gever-Lösung weiterzuentwickeln, weil für einen Upgrade auf die neue SharePoint-Version wesentliche Teile neu programmiert werden müssten. Nun will die Bundesverwaltung im Rahmen von Neubeschaffungen eine neue Software-Lösung als Gever-Standard bestimmen. Zu den bisherigen und zukünftigen Entscheidungen frage ich den Bundesrat:

– Wie viel Geld hat das BIT seit 2005 für die Entwicklung von Gever Office und dessen Pilotprojekte in den Departementen ausgegeben?

– Welche Beiträge flossen an welche Firmen, die für externe Leistungen für Gever Office ausgegeben wurden?

– Wie stellt der Bundesrat sicher, dass die Neubeschaffungen von Gever-Lösungen digital nachhaltig sind und die Abhängigkeiten zu externen Firmen gesenkt werden?

– Berücksichtigt die Bundesverwaltung bei künftigen Gever-Ausschreibungen, dass Lösungen unter Open Source Lizenzen grössere Handlungsfreiheit und damit mehr Investitionssicherheit mit sich bringen?

1 Kommentar

  • Grüezi mitenand

    Gute Aktion, Ja, die Perspektive Open Source und Nachhaltigkeit sollte hier unbedingt berücksichtigt werden. Vielleicht braucht es zusätzlich etwas Hilfestellung für die Entscheidungsträger:

    Denn für Ausschreiber/Einkäufer besteht oft die Schwierigkeit, wie sie an einen Kostenvergleich für eine Lösung basierend auf Open Source Software kommen. Während man für proprietäre Produkte ein (aufwendiges) Pflichtenheft verfasst und danach die Verkaufsmannschaft der Anbieter defilieren lässt, muss der/die Ausschreibende selbst tätig werden, um eine Vergleichslösung mit Free Software darstellen und positionieren zu können. Oder er/sie vergibt einen Auftrag für TCO Studie/Architektur/Solution Design an einen Dienstleister. Dieser Umstand fehlt leider oft in Literatur und Lehrgängen zu Evaluation, obwohl es doch letztlich um TCO gehen sollte – und nicht um pflegliches Verhandeln zwischen Anbieter und Abnehmer – und schon gar nicht um Religion.

    Jedenfalls gibt es gute Technologien im Web und feinen Skill in der Schweiz für ein solches Vorhaben. Gerade in Bern und Umgebung. Man kann auch einen Hauslieferanten oder Firma des Vertrauens damit beauftragen – sofern diese(r) nicht durch Partnerverträge an ein bestimmtes Produkt geknebelt ist. Wo bleibt denn sonst die Objektivität des Anbieters? – Logisch, dass man in der Open Source Welt keine Knebelungen kennt – bestenfalls Präferenzen, weil die eine oder andere Technik mehr überzeugt, besser passt oder eher liegt 😉

    Und der Kunde hat freie Wahl. Nach der Evaluation kann er sich mit gutem Gewissen mit dem Favoriten befassen – frei/unabhängig oder proprietär.

    Auf gutes Gelingen, Gruss, dsto

    Gruss, dsto

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