Digitalisierung und Klimaschutz _ header

Themen: Dinner, Events, Forschung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit


Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (Parldigi) lud am Mittwoch, 31. Mai 2023 zum alljährlichen Parldigi-Dinner ein – dieses Jahr zum Thema „Digitalisierung und Klimaschutz: Fluch oder Segen?“ Mit spannenden Referaten von Dr. Jan Bieser, Gottlieb Duttweiler Institut, und Melanie Kubin-Hardewig, Deutsche Telekom AG, konnten rund 60 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft das Zusammenspiel zwischen Digitalisierung und Klimaschutz diskutieren. Nachfolgend sind Fotos, Videoaufzeichnungen und Präsentationen aufgeführt sowie die Themenbeschreibung und Speakers-Portraits publiziert.

Fotos

Fotos: Michael Eggen

 

Videoaufzeichnungen

Filming: Jonathan Hess, movingwater

 

Präsentationen

Präsentation von Jan Bieser (PDF, 5.5MB)

Präsentation von Melanie Kubin-Hardewig (PDF, 1.1 MB)

Rahmenpräsentation (PDF, 1 MB)

 

Veranstaltungsbeschreibung

Einladung Parldigi-Dinner 31. Mai 2023 Digitalisierung und Klimaschutz

Digitale Technologien sind kein Selbstläufer für den Klimaschutz. Eine differenzierte Betrachtung digitaler Technologien und Anwendungen ist notwendig, um ihr Klimaschutzpotenzial systematisch zu erschliessen. Beim Parldigi-Dinner erläutern zwei Fachleute aus Wissenschaft und Industrie, welche Auswirkungen digitale Technologien auf das Klima haben und wie die Digitalisierung mit dem Klimaschutz in Einklang gebracht werden kann.

Nachdem die COVID-19-Pandemie die Nutzung digitaler Technologien verstärkt hat, wird der Durchbruch der Generativen Künstlichen Intelligenz (wie ChatGPT) die Bedeutungszunahme digitaler Technik im Geschäfts- und Privatleben noch weiter beschleunigen. Dies bietet enorme Chancen für den Klimaschutz. Beispielsweise verringert Home-Office klimabelastendes Pendeln, Streaming-Plattformen vermeiden die Produktion und den Transport physischer Medien, und selbstlernende Algorithmen können die Energieeffizienz in der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion steigern. Die Global e-Sustainability Initiative schätzte, dass digitale Technologien in 2030 bis zu 20 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen vermeiden können.

Und dennoch nehmen die globalen Treibhausgas-Emissionen trotz rasant fortschreitender Digitalisierung weiter zu. Einerseits wächst der CO₂-Fussabdruck digitaler Technik aufgrund des schier unstillbaren Hungers nach Daten und Rechenleistung. So schätzte der französische Think Tank «The Shift Project», dass allein das Videostreaming weltweit über 300 Megatonnen CO₂ pro Jahr verursacht, mehr Emissionen als das gesamte Land Spanien. «Streaming ist das neue Fliegen» titelte die NZZ am Sonntag daraufhin. Andererseits kann die Nutzung digitaler Technik auch klimaschädlichen Konsum erhöhen. Eine Erklärung dafür ist, dass digitale Produkte und Dienstleistungen im Vergleich zu ihren analogen Vorgängern schneller, bequemer, leichter zugänglich, immer verfügbar und oft kostenlos oder sehr billig sind.

Speakers

In seiner Forschung untersucht Jan Bieser Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung. Er leitete mehrere Forschungskooperationen zu Umweltauswirkungen digitaler Technologien in Zusammenarbeit mit Swisscom, Swico, Swisscleantech, dem WWF und Bitkom und war Hauptautor des ersten Nachhaltigkeitsberichts der Universität Zürich. Zuvor arbeitete Jan Bieser als Postdoktorand am KTH Royal Institute of Technology in Stockholm, also Fellow des Weltwirtschaftsforums, sowie als Nachhaltigkeitsmanager und -berater bei der Universität Zürich, IBM und der Deutschen Telekom.

 

Melanie Kubin-Hardewig verantwortet auf globaler Ebene den Bereich unternehmerische Verantwortung für den Konzern Deutsche Telekom AG. Sie gestaltet die Nachhaltigkeitsstrategie und Leuchtturminitiativen zum ökologischen, sozialen und übergreifenden Engagement der Deutschen Telekom AG. Mit über 250 Millionen Privatkunden und 200’000 Mitarbeitenden in über 50 Ländern gehört die Deutsche Telekom zu den führenden Telekommunikationsunternehmen weltweit. Die Deutsche Telekom wird für ihre Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit regelmässig mit Awards ausgezeichnet und war im Jahr 2018 Deutschlands nachhaltigstes Grossunternehmen.

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