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Das Open Source Software Entwicklungs-Modell spielt am CERN eine wichtige Rolle für den Technologie-Transfer von Forschung zur Wirtschaft. An einem internationalen Workshop referierten zahlreiche Experten über Chancen und Herausforderungen sowie künftige Szenarien zum Einsatz und der Weiterentwicklung von Open Source Software.

cern

Am CERN – in der Internet-Szene vorwiegend bekannt wegen dem Ursprung des World-Wide-Web – betreiben Physiker von Weltrang seit über 50 Jahren Grundlagenforschung im Bereich der Teilchenphysik. Mit über 8000 Forschern aus der ganzen Welt und einem Budget von über einer Milliarde Schweizer Franken werden unter anderem Experimente mit Hilfe des berühmten Large Hadron Colliders (LHC) durchgeführt. Für die Messung und Analyse dieser Experimente wird am CERN Software entwickelt und eingesetzt, die riesige Datenmengen verarbeiten und speichern kann. Eine davon ist die Open Source Software ROOT, ein Datenanalyse-Framework, das unterdessen als Data Mining Software in vielen anderen Forschungseinrichtungen und zunehmend auch im Finanzsektor angewendet wird.

Um diesen Technologie-Transfer von der Forschung in die Wirtschaft künftig noch zu verstärken, hat das Knowledge & Technology Transfer Office am CERN in Genf vergangene Woche einen internationalen Workshop zum Thema Open Source Software veranstaltet. In rund 20 Referaten präsentierten Software-Entwickler des CERN ihre Projekte und referierten externe Experten über fachliche Vertiefungen im Bereich Open Source Software:

Software constitutes an important share of PP [particle physics] developments. Open Source Software (OSS) licences are generally the preferred conditions for users and developers to access the PP community’s codes because these licences offer a suitable environment for the development of large and complex software with appropriate reliability and robustness. However, in terms of commercial exploitation, the OSS scheme suffers from several critical aspects. In order to analyse the situation, the TT Network organises a workshop at CERN on October 21 addressing issues related to the use of open source software for academic and commercial purposes on the basis of practical cases presented by the Nodes. Industry representatives are invited to present their experience in using OSS, engineers from important software institutions to present their experience in TT with OSS and legal experts to address the different OSS licences as well as the mechanisms for doing business with this software. Conclusions and key lessons learned will be the subject of a report to be circulated to the KTT Offices of the PP community.

Das vollständige Vortrags-Programm, die Rednerliste sowie alle Folienpräsentationen als PDF sind auf der CERN-Website verfügbar. Unter anderem konnte Dr. Matthias Stürmer, Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit und Senior Advisor bei Ernst & Young, ein Referat zu „Open Source Community Building by Firms and Institutions“ halten:

Open Source Software bildet ein zentraler Bestandteil der Wissenstransfer-Strategie des CERN. So ist in der Technology Transfer Policy des CERN explizit die Veröffentlichung von Software unter Open Source Lizenzen empfohlen: (Auszug)

4.1.5 Software
For software developments that are owned in whole or in part by CERN, CERN favors the open source approach.
Exceptions can be made where there is a good reason not to put the software development under open source conditions at a given time. Alternatively a dual licensing scheme can always be considered.

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