Themen: Bundesverwaltung, Events


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Die Teilnehmenden des Roundtable-Meetings bei der Besichtigung des Rechenzentrums des BIT

Gestern fand der am Parlamentarier-Dinner im März 2010 angekündigte Roundtable zwischen Kaderpersonen der öffentlichen Verwaltung und Mitgliedern der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit statt. Die anwesenden Schlüsselpersonen aus Politik und Behörden diskutierten die Möglichkeiten und Herausforderungen für den vermehrten Einsatz von Open Source Software und Open Standards in der öffentlichen Verwaltung.

Ausgehend von positiven Beispielen aus Europa (z.B. der Migrations-Leitfaden aus Deutschland, das Open World Forum 2010 in Paris oder der 17-Punkte-Aktionsplan der Niederländischen Behörden) wurde das Defizit bezüglich Open Source Adoption bei Schweizer Behörden thematisiert und analysiert. Generell hat die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit vier Gründe identifiziert, weshalb Open Source Lösungen gegenüber proprietärer Software immer noch nicht die gleich langen Spiesse haben: 1. Bestehende Abhängigkeiten von Software-Herstellern, 2. Open Source hat keine Marketing-Abteilung, 3. Dezentrale Communities und oft kleine Dienstleistungs-Firmen und 4. Problem des kollektiven Handelns (collective action).

Ausgehend von der anschliessend besprochenen Strategie-Matrix der Politiker hat die Parlamentarier-Gruppe zum Abschluss vorgeschlagen, ein breit abgestütztes Open Source Advocacy Board zu gründen um eine Open Source Förderstrategie Schweiz zu formulieren, eine gemeinsam finanzierte Stelle zu schaffen und diese Person mit den notwendigen Ressourcen auszustatten um die neue Open Source Strategie umzusetzen, Studien zu Auswirkungen des vermehrten Einsatzes von Open Source durchführen zu lassen, Erfahrungen zu bündeln, Anlässe zu veranstalten, Fachgruppen zu betreuen, internationale Kontakte zu pflegen etc.

Dieser umfassende Vorschlag wurde von den teilnehmenden Behörden entgegen genommen und soll in der nächsten Zeit gemeinsam weiterverfolgt werden. Als weiteres Resultat des Roundtable-Meetings konnten diverse andere, konkrete Ideen zur Förderung von Open Source Software in der Schweiz besprochen werden. Diese Vorhaben sollen über die neu geknüpften Kontakte in den nächsten Wochen weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden. Alles in allem kann somit von einem erfolgreichen, ersten Treffen gesprochen werden, das die Politiker und Behördenvertreter näher zusammengebracht hat.

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