Themen: Bildung, Bundesverwaltung, Forschung, Juristisches, Open Government Data


 

Heute fand in Zürich ein erstes, informelles Meeting zur Thematik Open Government Data in der Schweiz statt. Vertreten waren Experten aus der Wissenschaft, Politik, dem Rechtswesen, der Privatwirtschaft sowie von Organisationen der Zivilgesellschaft: André Golliez (Managing Partner itopia und Initiant informatica08), Dr. Kathy Riklin (Nationalrätin CVP Kt. Zürich und Vorstand SwissICT), Dr. Christian Laux (Anwalt bei Bratschi Wiederkehr & Buob und Creative Commons-Experte), Prof. Dr. Reinhard Riedl (Kompetenzzentrum E-Government der Berner Fachhochschule), Beat Estermann (Leiter TAO-Projekt der Berner Fachhochschule und Mitglied Digitale Allmende), Hannes Gassert (Gründer Liip AG, Experte Semantic Web und Vorstand /ch/open) sowie Dr. Matthias Stürmer (Geschäftsleiter Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit und Vorstand /ch/open).

Eröffnet wurde die Sitzung durch eine eingehende Diskussion über die aktuellen Entwicklungen, internationalen Initiative und ausländischen Projekten in den Bereichen Open Government Data. Fazit dieses Gespräch war, dass in der Schweiz durch das Öffentlichkeitsgesetz (BGÖ) zwar die rechtlichen Grundlagen gelegt sind, jedoch wegen dem ‚Hol-Prinzip‘ faktisch kaum eine öffentliche Institution Anreize hat, pro-aktiv ihre Daten zu veröffentlichen. Die bisher verfügbaren Formulare zur Beschaffung von öffentlich einsehbaren Dokumenten (siehe z.B. „Zugang zu amtlichen Dokumenten beim Bundesamt für Sozialversicherungen“) entsprechen bei weitem nicht den 8 Open Government Data Principles.

Beschlossen wurde, dass in der Schweiz künftig über die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit die Thematik Open Government Data koordiniert und weiterverfolgt werden soll. Mit den bestehenden Wirkungsbereichen der Parlamentarischen Gruppe „Open Content“ und „Open Access“ ist dies ein weiterer Schritt Richtung ganzheitlichem Verständnis der Digitalen Nachhaltigkeit.

Für die nächste Sitzung soll eine Inventarisierung der verfügbaren bzw. noch nicht zugänglichen Behörden-Datenbestände in Angriff genommen werden. Des weiteren soll ein Positionspapier erarbeitet werden, in dem die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele dieser informellen Arbeitsgruppe der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit festgehalten werden. Auch sollen die unterschiedlichen Organisationen bis dahin kurz zusammenfassen, an welchen Daten sie Interesse haben und was sie damit bezwecken möchten. Weitere Ideen wie die Organisation eines BarCamps zum Thema Open Government Data, der Sammlung oder Erarbeitung von Fallstudien aus dem Ausland sowie einem Wettbewerb für Applikationen, die öffentlichen auf innovative Weise verwenden, wurden angesprochen.

Die kommende Sitzung im September 2010 soll bewusst offen gestaltet werden. Interessierte können sich auf info@digitale-nachhaltigkeit.ch melden um künftig die Einladungen für solche Meetings zu erhalten.

1 Kommentar

Kommentar erfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert